Vereidigung neuer Feldgeschworener in Langensendelbach
Sie bewahren seit Jahrhunderten das besondere „Siebenergeheimnis“ und sind trotzdem kein Geheimbund. Sie sind Feldgeschworene und üben eines der ältesten noch erhaltenen Ämter der kommunalen Selbstverwaltung aus. Seit dem 12- Jahrhundert wachen sie über die Einhaltung von Grundstücksgrenzen. Das Ehrenamt ist seit dem späten Mittelalter belegt und ging aus den früheren Mark- und Feldgerichten hervor. „Es ist gar nicht so leicht neue Feldgeschworene zu finden“ sagt Langensendelbachs Bürgermeister Oswald Siebenhaar. Umso erfreulicher ist es, nachdem im letzten Jahr fünf langjährige Mitarbeiter aufgehört hatten, fünf neue Nachfolger gefunden wurden. Als Neuzugang wurden Rainer Böhmer, Hans Wagner, Christian Wild, Christian Trummer und Reinhold Eger vereidigt. Bürgermeister Oswald Siebenhaar nahm allen den Eid auf die bayerische Verfassung, die unparteiische und gewissenhafte Erledigung ihrer Aufgaben sowie die Bewahrung des „Siebener Geheimnisses“ ab, in Anwesenheit von 2. Bürgermeister Mathias Kern und Ortsobmann der Feldgeschworenen Karl Erlwein. Bei der Vereidigung dankte Erlwein der Gemeinde Langensendelbach sowie dem staatlichen Vermessungsamt für die gute Zusammenarbeit. Feldgeschworene versuchen die Grenzzeichen durch Unterlegen geheimer Zeichen gegen willkürliche Versetzung durch Unbefugte zu schützen. Diese „Siebenerzeichen“ sind meist besonders geformte und beschriftete Zeichen aus Ton, Glas, Porzellan oder Metall. Die Art des Unterlegens ist Bestandteil des „Siebenergeheimnisses“. Daher werden die Feldgeschworenen auch „Siebener“ genannt. Heute unterstützen sie vor allem die staatlichen Vermessungsbehörden bei Grundstücksvermessungen. Aber auch für Privatbürger dürfen sie Grenzzeichen suchen, aufdecken sowie sichern und versetzen. Abschließend bedankten sich Oswald Siebenhaar und sein Stellvertreter bei den neu vereidigten Feldgeschworenen für die Bereitschaft, eines der ältesten kommunalen Ehrenämter auszuüben.